„Gershkovich studierte Philosophie und Englisch am Bowdoin College und schrieb für The Bowdoin Orient und The Bowdoin Review. 2014 schloss er das Studium ab. Danach arbeitete er als News Assistant bei der New York Times. Seit 2017 lebt und arbeitet er in Russland. Er war drei Jahre Reporter bei The Moscow Times, ab 2020 bei der Agence France-Presse und arbeitet seit Januar 2022 für das Wall Street Journal in dessen Moskauer Büro.[2][3]
Am 24. März 2023, fünf Tage vor seiner Verhaftung, wurde bekannt, dass die USA gegen einen russischen Staatsbürger, Sergei Wladimirowitsch Tscherkassow, Anklage wegen Spionage erheben.[4] Tscherkassow wurde in Brasilien zu 15 Jahren Haft wegen gefälschter Dokumente verurteilt und ist dort inhaftiert. Die Staatsanwaltschaft des Districts of Columbia beschuldigt ihn wegen verschiedener Delikte, darunter Spionage für den russischen Auslandsgeheimdienst SWR während seiner USA-Aufenthalte. Als Evan Gershkovich verhaftet wurde, wurde dies als mögliche Vergeltungsmaßnahme für die Anklage gegen Tscherkassow gesehen.[3]
Die Verhaftung erfolgte in Jekaterinburg, wo er Recherchen zur Gruppe Wagner durchführte. Zwei Stunden später war sein Handy abgestellt und Anwälte seines Arbeitgebers konnten ihn nicht erreichen. Er wurde in das Lefortowo-Gefängnis in Moskau überstellt.[5] Der Richter verfügte zwei Monate Untersuchungshaft. Das Weiße Haus bezeichnet die Vorwürfe als lächerlich und forderte, ebenso wie das Wall Street Journal, seine sofortige Freilassung.[2][3] Nach einem Telefonat am 5. April 2023 forderten der US-amerikanische Präsident Joe Biden und der kanadische Premierminister Justin Trudeau gemeinsam die sofortige Freilassung von Evan Gershkovich.[6] Am 7. April 2023 wurde er wegen Spionage angeklagt.[7] Im August 2023 hat ein russisches Gericht seine U-Haft unter Ausschluss der Medien um weitere drei Monate bis Ende November verlängert.[8]
Im März wurde die Untersuchungshaft von Gershkovich bis Ende Juni verlängert, obwohl Putin noch im Februar einen möglichen Austausch angesprochen hatte.[9] Die Familie hat weiterhin regelmäßigen Kontakt und die US-Regierung arbeitet nach eigenen Angaben an einer diplomatischen Lösung.[10]„“ (Wikipedia)
In der deutschen Presse gibt es wiederholt Hinweise auf Putins Wunsch, den Tiergarten-Mörder aus der deutschen Haft und zurück nach Russland zu bekommen. Auch wir sehen die Gefahr, dass der russische Diktator den amerikanischen Journalisten benutzen möchte, um den Mörder aus der Haft freizupressen.
Das niederdeutsch-friesische PEN-Zentrum fordert das Gericht in Russland und die russische Regierung auf, Evan Gershkovich sofort freizusetzen und ausreisen zu lassen.