Probleme in de süüdoosteuropääschen Staten

Dat gifft knapp en Land in Europa, wat keen Minnerheiten- oder Regionalspraken hett. Blots San Marino un Liechtenstein hebbt keen.

Man nich all europääschen Staten pleegt un stütt düsse Spraken. De Europääsche Charta vun de Regional- oder Minnerheitenspraken hebbt 26 Staten, de in’n Europaraat sünd, tekent, 21 Staten hebbt dat nich daan.

Dat nedderdüütsch-freesche PEN-Zentrum röppt all de Staten dorto op, de de Charta nich tekent hebbt. Se schullen dat bald nahalen. Un dat PEN-Zentrum wiest to glieker Tiet op Problemen in de süüdoosteuropääschen Staten hen. In de Staten, de man grünnt hett, as Jugoslawien uteneen full, akzepteert man nich de Literaturspraken vun de Naverslänner. In de Länner vun dat ole Jugoslawien leevt Roma – un de sünd in ehr Schangsen op Billen un in ehr Levensümstänn torüchsmeten op den Stand, ehr dat Jugoslawien geev. In Süüdoosteuropa maakt de Mehrheit in de Sellschop Druck op Roma un anner Minnerheiten. Dat Bruken vun de ehr Spraak un ok de Literatur, de dorto hören deit, is in Gefohr.

Wi weet üm de besünnern Ümstänn in de Ukraine, man wi beed ok de ukrainsche Regeren, de Minnerheitenspraken in’t Oog to hebben, Wenn de russsche (eensiedig) Aggression to Enn is, dörvt in de Ukraine de Minnerheitenspraken, ok dat Russsche, nich verloren gahn.

Vun all Staten in de EU feddert wi, dat veel daan warrt för dat direkte Stütten bi de Literatur vun Regional- un Minnerheitenspraken. De velen Spraken in Europa mööt blieven. Se hebbt en hoge Bedüden för de Kultur. Dorüm mööt düsse Spraken bi den allgemenen Spraakloop Ansluss kriegen. As Bispill kunn dat Föddergeller för Översettens vun internatschonale Literaturen in de Minnerheiten- un Regionalspraken geven. Un man kunn linguistsche Dateien anleggen.

Dat nedderdüütsch-freesche PEN-Zentrum sett sik in för brede Freeheitsrechten för düsse Spraken. Düütschland, de Nedderlannen un Däänmakr köönt anner Staten as Vörbild denen. In düsse Länner wohrt un pleegt man dat Nedderdüütsche, de freeschen Spraken un de annern Regional- un Minnerheitenspraken.

Probleme in den südosteuropäischen Staaten

Es gibt kaum, ein Land in Europa, in dem es keine Minderheiten- oder Regionalsprachen gibt. Zu den wenigen Ausnahmen gehören San Marino und Liechtenstein.

Aber nicht alle europäischen Staaten pflegen und fördern diese Sprachen. Die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen wurde von 26 Mitgliedsstaaten des Europarates unterzeichnet, von 21 Staaten nicht.

Das niederdeutsch-friesische PEN-Zentrum appelliert an die Staaten, die die Charta nicht ratifiziert haben, diesen Schritt bald nachzuholen. Zugleich weist es auf Probleme hin. In den südosteuropäischen Staaten. Die nach dem Zerfall Jugoslawiens gegründet wurden, gibt es Probleme bei der Akzeptanz der Literatursprachen der Nachbarländer.
Die in den Ländern des ehemaligen Jugoslawien lebende Roma sind in ihren Bildungschancen und Lebensumstände auf einen Stand vor der Bildung Jugoslawiens zurückgeworfen. Überhaupt ist in Südosteuropa der mehrheitsgesellschaftliche Druck auf Roma und andere Minderheiten eine Gefährdung auch dem Bestand von Sprachgebrauch und den damit verbundenen Literaturen gegenüber.

Wir sind uns der besonderen Umstände in der Ukraine bewusst, bitten jedoch auch die ukrainische Regierung darum, keine Schritte zu unternehmen, die nach dem Ende der russischen (einseitigen) Aggression zu einem Verlust hinsichtlich von Minderheitensprachenen, auch des Russischen, in der Ukraine führen.

Von allen Staaten der EU fordern wir umfassende Maßnahmen, um durch gezielte literarische Förderung von Minderheiten- und Regionalsprachen zum Erhalt der Sprachenvielfalt in Europa beizutragen. Diese Vielfalt ist von hohem kulturellen Gewicht. Deshalb müssen Sprachen Anschluss an die allgemeine Sprachentwicklung erhalten. Zum Beispiel durch Fördermittel für Übersetzungen internationaler Literaturen in die Minderheiten- und Regionalsprachen und die Schaffung von linguistischen Dateien.

Das niederdeutsch-friesische PEN-Zentrum tritt ein für umfassende sprachliche Freiheitsrechte. Deutschland, die Niederlande und Dänemark können anderen Staaten als Vorbild dienen. Erhalt und Pflege des Niederdeutschen, der friesischen Sprachen und der anderen Regional- und Minderheitensprachen in den Ländern sind gewahrt.

Gesa Schröder
Beauftragte Vizepräsidentin
für Sprachrechte für politische Beziehungen

Simone Barrientos
Beauftragte Vizepräsidentin