To’t Leven höört de Dood,
So will’t de leve Gott,
Wi sünd as Bläder op en Boom,
Dat Leven is en Sommerdroom,
Vull Radels bet to Enn,
Vull Radels bet to Enn
Johann Hinrich Fehrs

Am 12. Juni ist unser Freund und Kollege Cord Buch verstorben. Ja, es ist kaum zu glauben, dass der so lebendige Cord nicht mehr bei uns ist. Seit langem gehörte zu den aktiven Mitgliedern des VS und seid der Gründung war er Inmaat beim Niederdeutsch-Friesischen PEN-Zentrum. Er tat viel für den Zusammenhalt. Nach einer Lesung im Hamburger Stadtpark saßen wir mit Kolleginnen und Kollegen im Café und beschlossen, künftig regelmäßig zusammenzukommen. Der Kontakt miteinander ist ja enorm wichtig. Cord schlug eine Kneipe in Eimsbüttel vor, in der wir uns fortan trafen. So entstand unser VS-Stammtisch, an dem wir seit Jahren anregende Abende verbringen.

Cord war eine zentrale Person unseres Stammtischs – kein Großmaul, keine Rampensau, eher zurückhaltend und freundlich.

Auch in unserer Gruppe „Ende der Bescheidenheit 2.0“ war er aktiv. Wir diskutierten regelmäßig darüber, wie wir auf die prekäre Situation von Schriftstellerinnen und Schriftstellern aufmerksam machen könnten. Daraus ergaben sich verschiedene Auftritte mit sehr unterschiedlichen Beiträgen. Wir präsentierten Erzählungen, Sachtexte, Cord auch Gedichte über die ökonomische Seite des Schreibens.

Schließlich stand Cord gern allein, aber auch mit jemandem wie mir bei Lesungen auf der Bühne, selbst wenn unsere Texte überhaupt nicht zueinander passten. Das machte nichts; Cord kam auch mit Leuten klar, die literarisch etwas anderes machten als er. Denn er konkurrierte nicht, war nicht eifersüchtig, immer kooperativ und, ja, ich kann es nicht anders sagen: aufbauend. Wenn’s Ärger gab in der Gruppe, schuf er den Ausgleich.