Leve Maten vun’t PEN-Zentrum Düütschland,
Mien Naam is Leander Sukov. Ik bün en Vize-Präsident vun düütschen PEN west un bin nu de Präsident vun Nedderdüütsch-frees‘schen PEN, de, as männicheen weet in‘n November 2023 in Hamborg grünnt worrn is. To Tiet sünd wi no in Anwartschap.
Bekannte Naams sünd mang de Grünners.
Wi sünd keen natschonale PEN, as joon Zentrum is, wi ageert as Spraken-PEN un uns potentschelle Maten, üm un bi acht Millionen Sprekers hett de Spraak nu all tohoop, finnt sik in Düütschland as ok in de Nedderlanden, in Däänmark un in de Amerikas, mehrstendeels in Brasilien un in de USA.
In elkeen Kontinent steiht dat üm de Laag vun vele Minnerheitenspraken slecht. Staatliche Oppreschoon, Verfolgen, aver ok mangeln Stütt or schierweg Unkenns un Ignoranz bedroht uns Kollegen un hele Literaturen.
De Translation un Linguistic Rights Center op the internatschonalen PEN-Zentren is uns boren Rebeet. Wi köönt de Füertoorn ween, de Höpen un Toversicht gifft, woneem Verfolgen herrscht.
Wi staht nich in Konkurrenz to joon Zentrum or to jichtenseen anner PEN. Wi warrt op dat natschonale Hanneln nich Infloot nehmen. Wi weet aver, dat Maten vun annere PEN-Zentren ok Maat vun uns Zentrum warrn wöllt un se schöllt dat denn ok warrn. Schrieverslüüd sünd mehrstendeels nich riek. Uns Bidragsornen süht dorüm en heel lütten Bidrag för Maten vör, de ehr Stimmrecht in en anner Zentrum wohrnehmt.

Ik wünsch jo all, un mi ok, en Konferenz in Harmonie un Enigkeit.
Uns Generalsekretär Reimer Eilers warrt jo nu op Freesch begröten.

Liebe Mitglieder des PEN-Zentrum Deutschland,

wie einige von Euch wissen, ist das Niederdeutsch-Friesische PEN-Zentrum, zur Zeit noch ‚aspiring‘, im November 2023 in Hamburg gegründet worden.
Viele bekannte Namen gehören zu den Gründungsmitgliedern.
Wir sind kein nationales PEN-Zentrum, wie es das Eure ist, wir agieren als Sprachen-PEN und unsere potentiellen Mitglieder, so um acht Millionen Sprechende hat die Sprache noch insgesamt, finden sich in Deutschland, als auch in den Niederlanden, in Dänemark und in den Amerikas, die meisten in Brasilien und den USA.
In jedem Kontinent steht es um die Lage von vielen Minderheitensprachen schlecht. Staatliche Unterdrückung, Verfolgung, aber auch mangelnde Unterstützung oder einfach Unkenntnis und Ignoranz bedrohen unsere Kolleg:innen und ganze Literaturen.
Das Translation and Linguistic Rights Center des Internationalen PEN ist unser geborenes Gebiet. Wir können der Leuchtturm sein, der Hoffnung und Zuverischt gibt, wo Verfolgung herrscht.
Wir stehen nicht in Konkurrenz zu Eurem Zentrum oder irgendeinem anderen PEN. Wir werden auf das nationale Handeln keinen Einfluss nehmen. Wir wissen aber, dass Mitglieder anderer PEN-Zentren auch Mitglied des unseren werden wollen und sie sollen es dann auch werden. Schreibende sind nicht meistens nicht reich. Unsere Beitragsordnung sieht deshalb einen sehr kleinen Beitrag für Mitglieder vor, die ihr Stimmrecht in einem anderen Zentrum wahrnehmen.

Ich wünsche Euch allen, mir auch, eine Konferenz in Harmonie und Einigkeit.
Unser Generalsekretär Reimer Eilers wird Euch nun auf Friesisch begrüßen.

Baste Öppers fan’e PEN Center fan’e Fastewall, baste Moats!

Tum iaarsten moch ik sooi: Feln Dank, dat ik Geleägenhait hoa, uun’e hiir Steed tu Djüm tu snakken.
Uun’e uur Boch es deät soo, deät dait mi leat, dat ik man bloot uun’e Friisk Spreek fan en liirletj Eilunn uun’e Nuurtsee snakke. As de ool Lateiners sooi: pars pro toto. Deät deft do fel mear friisk Spreeken.
Miin Groovoor hat en Feskerman en Loats ween. En dann feer de Ressen fan siin Lewwen hat hi as en Lampentoornwachter oarboidet. Miin Unkel wear en Hommerfesker, hi gung uun’e Sömmer uk feer Hai tu Hoggeln. Uun’e Weeterkant hoa wi Hallunder snakket. En ik heepe, dat ik deät Leäch fan miin Grootvoor nemm kann, wat di Spreek meent. En dann well ik ‘et feer en letj lung Wai fiider dreeg.
As ik sooit hoa senn wi man blooat en liirletj Stekk Lunn medden uun’t Weeter. Oawers wi hoa uk en heel bekannt Moat as Skriiwer. Deät es James Krüss, di Kaptain fan’e Teels, as wi sooi iip Lunn. Iaan Dai hat hi soogoor di iaarst Ufsnit fan’e Bukk fan’e Ool iip Hallunder oawersat en apskrewwen. De Genesis meen ik. En dann hat hi uk „Max en Morits“ uun Hallunder oawersat.
Feer mir es deät en gud gurt Bispell. Wi hoa iis Niederdeutsch-Friesisches Pen Zentrum apsat, wiil wi heep, dat dear en berri gud Stekken fandach küm. Deät kiid iip Hallunder wees, de uur Friisk Spreeken en de letj Spreeken rinom de heele Welt.
Uun’e uur Boch hat James Krüss iis uk wookskauet. Hiir sen en poor Riimels.

Hallunder Spreek, wear best di hen,
wan wi noa Djoaren fiider senn?
Deät es do iaanmoal soo iip Lunn,
deät Fremmen nemmt do oawerhun.
Dearmed stunn wi ni aleen.
Feln Dank, dat Djüm mi tuharken hat
en feer Djammer Gedult.

Liebes Präsidium, liebe Kolleginnen und Kollegen,

vielen Dank, dass ich hier die Gelegenheit habe, zu Ihnen und Euch zu sprechen. Andererseits tut es mir leid, dass ich nur das Friesisch einer winzigen Insel in der Nordsee beherrsche. Wie die Lateiner sagen: pars pro toto. Es gibt doch viel mehr friesische Sprachen.
Mein Großvater war ein Fischer und Lotse. In der zweiten Hälfte seines Lebens hat er als Leuchtturmwärter gearbeitet. Mein Onkel war Hummerfischer, im Sommer ging es auch zum Haiangeln hinaus auf See. An der Wasserkante haben wir Helgoländisch gesprochen. Und ich hoffe, dass ich bezogen auf die Sprache das Licht meines Großvaters nehmen kann, um es ein kleines Stück des Weges weiter zu tragen.
Wie ich sagte, sind wir nur ein winziges Stück Land mitten im Wasser. Aber wir haben auch einen berühmten Autor als Landsmann. Das ist James Krüss, der Geschichtenkapitän, wie wir auf der Insel sagen. Eines Tages hat er sogar ein Kapitel der Bibel ins Helgoländische übersetzt: die Schöpfungsgeschichte (Genesis). Und wiederum hat er auch „Max und Moritz“ in die Inselsprache gebracht.
Für mich ist das ein hervorragendes Beispiel. Wir haben das Niederdeutsch-friesische PEN Zentrum gegründet, um Literatur in unseren Sprachen zu fördern. Das gilt dann auch in Solidarität mit allen kleinen – oder korrekter: wenig gebrauchten – Sprachen auf der Welt.
Andererseits hat James Krüss uns einen Weckruf mitgegeben. Hier ist eine Strophe:

Helgoländisch, wo bist du hin,
nehm’ ich die Zukunft in den Sinn?
das geht doch so auf Helgoland,
das Deutsche nimmt hier überhand.

Mit dem Problem stehen wir nicht alleine da.
Vielen Dank, dass Sie mir zugehört haben und für Ihre Geduld.