Maykel Castillo Pérez – Ein Musiker als Symbol des Widerstands in Kuba
Maykel Castillo Pérez, besser bekannt als „El Osorbo“, ist ein kubanischer Musiker und Aktivist, der für seinen Einsatz für Freiheit und Demokratie auf der Insel steht. Mit dem Song Patria y Vida, den er mitproduziert hat, wurde er zur Stimme des Widerstands gegen die kubanische Regierung. Der Song, der weltweit gefeiert wird, gewann 2021 zwei Latin Grammy Awards – ein Riesenerfolg, der in krassem Gegensatz zu Osorbos Lebensrealität steht: Gefängniszelle statt Bühne.
Seit Mai 2021 sitzt El Osorbo in Haft, angeblich wegen „öffentlicher Unruhe“ und „Widerstands gegen Polizeibeamte“. Doch der wahre Grund dürfte sein unermüdlicher Kampf gegen Zensur und Unterdrückung sein. Seine Verhaftung war so dubios, dass selbst die Vereinten Nationen eingreifen mussten, um Informationen über seinen Verbleib zu erhalten. Schließlich wurde bekannt, dass er in ein Gefängnis in Pinar del Río, rund 160 Kilometer von Havanna entfernt, gebracht wurde – fernab seiner Familie und Freunde.
Ein Leben im Widerstand
El Osorbo ist nicht nur Musiker, sondern auch ein Aktivist, der immer wieder auf die Missstände in Kuba aufmerksam gemacht hat. Sei es durch Konzerte gegen die repressiven Gesetze oder durch kritische Posts in sozialen Medien – er scheut keine Auseinandersetzung. Bereits 2018 organisierte er ein Protestkonzert, das ihn hinter Gitter brachte. Im selben Jahr nähte er sich im Gefängnis aus Protest den Mund zu. 2020 folgten gleich fünf Verhaftungen, weil er in sozialen Medien die Covid-19-Politik und den Umgang mit humanitärer Hilfe durch die Regierung kritisierte.
Prozesse voller Willkür
Im Juni 2022 wurde El Osorbo zu neun Jahren Haft verurteilt – wegen angeblicher Delikte wie „Ungehorsam“ und „Verleumdung öffentlicher Institutionen“. Der Prozess war ein abgekartetes Spiel: Diplomaten, unabhängige Beobachter und die Presse wurden ausgeschlossen, während die Sicherheitskräfte mit harter Hand durchgriffen. Seine Familie und Unterstützer zweifeln die Legitimität des Verfahrens stark an.
Menschenrechte in Kuba: Ein dunkles Kapitel
Die Menschenrechtslage in Kuba bleibt kritisch. Künstlerinnen, Journalistinnen und Aktivist*innen, die die Regierung kritisieren, riskieren Verhaftung, Einschüchterung oder Schlimmeres. Öffentliche Proteste werden regelmäßig brutal niedergeschlagen, und die staatliche Kontrolle über Medien sorgt dafür, dass nur regierungstreue Narrative verbreitet werden. Selbst in sozialen Netzwerken kann ein kritischer Kommentar schwere Konsequenzen nach sich ziehen.
Covid-19 hat die Situation verschärft: Die Regierung nutzt die Pandemie als Vorwand, um Besucher in Gefängnissen zu verbieten und die Isolation politischer Gefangener wie El Osorbo zu verstärken. Dennoch wächst der internationale Druck. Künstlerinnen, Aktivistinnen und Organisationen weltweit fordern die Freilassung von El Osorbo und anderen politischen Gefangenen in Kuba.
Ein Symbol für Hoffnung
Trotz der harten Realität bleibt El Osorbo ein Symbol für den ungebrochenen Willen, für Freiheit und Gerechtigkeit zu kämpfen. Sein Song Patria y Vida hat nicht nur Menschen in Kuba, sondern auch weltweit inspiriert. Es ist ein Beweis dafür, dass Musik und Kunst mächtige Werkzeuge im Kampf gegen Unterdrückung sein können.